IQNA

Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr beendet

Nach fast 20 Jahren Auslandseinsatz: Letzte Soldaten aus Afghanistan in Wunstorf angekommen

20:24 - June 30, 2021
Nachrichten-ID: 3004402
Teheran (IQNA)- Der längste und verlustreichste Auslandseinsatz der Bundeswehr ist nun Geschichte. Elitesoldaten des KSK sicherten den Abzug, denn die Taliban sind auf dem Vormarsch.

Der längste, verlustreichste und teuerste Auslandseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr ist nach fast zwanzig Jahren beendet. Am Dienstag flog die Bundeswehr die letzten verbliebenen deutschen Soldaten aus Afghanistan aus. Der Stützpunkt Camp Marmal ist geräumt und an afghanische Sicherheitskräfte übergeben. Die rund 260 Soldaten kamen am Mittwoch auf dem Fliegerhorst Wunstorf in Deutschland an.

 

Der Auftrag sei in herausragender Weise erfüllt worden, sagte der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Erich Pfeffer, bei einem Rückkehrerappell. "Sie haben sich nicht beirren lassen von unklaren Lagen, häufigen Änderungen der Rahmenbedingungen und auftretenden Friktionen." Auf einen großen Empfang verzichtete die Bundeswehr mit Verweis auf die Pandemie.

Mehr als zwölf Milliarden Euro

Der Einsatz in Afghanistan war einer der längsten in der Geschichte der Bundeswehr. Ursprünglich sollten die USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 militärisch unterstützt werden. Im Januar 2002 trafen die ersten Kräfte in der Hauptstadt Kabul ein. Seitdem verloren 59 deutsche Soldaten ihr Leben. Mehr als zwölf Milliarden Euro kostete der Einsatz. Zunächst war der Einsatz zur Friedenssicherung gedacht, wurde dann aber zum Kampfeinsatz gegen die aufständischen Taliban. Zuletzt war der Kernauftrag der Nato-Truppe die Ausbildung afghanischer Streitkräfte.

Nach Angaben der Bundeswehr waren am Mittwoch 264 Männer und Frauen an Bord der drei Maschinen. Darunter waren auch 20 Soldaten des Kommandos Spezialkräfte, die zur Absicherung des am Vortag geräumten Feldlagers in Masar-i-Scharif nach Afghanistan verlegt worden waren. Die letzten deutschen Soldaten des Nato-Einsatzes "Resolute Support" hatten einen nächtlichen Zwischenstopp in Georgien eingelegt.  (nzz.ch / sueddeutsche.de )

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