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Indonesische Polizei in West-Java bestraft Mann wegen Blasphemie aufgrund Schändung des Korans

10:19 - May 08, 2022
Nachrichten-ID: 3006077
TEHERAN (IQNA) – Ein Mann in West-Java (Indonesien) wurde wegen Blasphemie bestraft, weil er einen Koran zertreten und damit die religiösen Gefühle der Muslime verletzt hatte.

Indonesische Polizei in West-Java hat einen Mann wegen Blasphemie durch Entheiligung des Korans bestraft.

Laut „ucanews.com“ sagte die Polizei, dass der 25-jährige Cepdika Eka Rismana, ein Einwohner der Stadt Sukabumi auf West-Java, am 5. Mai in einem Restaurant dieser Stadt verhaftet worden und wegen Blasphemie beschuldigt worden sei.

Die Festnahme erfolgte, nachdem eine Gruppe Muslime in dieser Provinz eine Protestdemonstration vor Ekas Elternhaus in Cianjur und seinem eigenen Haus in Sukabumi abgehalten hatte. Die Gruppe war wütend geworden, nachdem ein Video online auf sozialen Medien verbreitet worden war, auf dem gezeigt wird, wie Eka den Koran zertritt.

Auf dem Video sagte Eka, während er auf dem Koran herumtrat: „Ich bin mir bewusst, Dika Eka zu sein. Ich fordere alle Muslime heraus.“

Die Polizei nahm auch seine Ehefrau am 5. Mai als Tatverdächtige fest. Sie ist angeklagt, weil sie das Video auf ihre Konten von Facebook, Instagram und Twitter hochgeladen haben soll.

 Falls das Paar für schuldig befunden werden sollte, kann es nach dem indonesischen Kriminalgesetz zu einer Gefängnisstrafe von bis zu sechs Jahren verurteilt werden.

Eka und seine Frau sind Muslime, aber Eka behauptete, dass sie zu einer anderen Religion übergetreten seien, ohne den Namen dieser Religion zu nennen.

Der Polizeisprecher von West-Java, Ibrahim Tompo, bestätigte die Verhaftung. Am 5. Mai sagte Tompo, dass Eka und seine Frau festgenommen worden seien und werden nun zur Befragung auf der Polizei festgehalten.

Tompo sagte, dass Eka diese Tat 2020 verübt hätte. Das Video war auf seinem Handy gespeichert worden. Das Video sei von seiner Frau nach einem gemeinsamen Streit auf soziale Medien hochgeladen worden. Deswegen war auch seine Frau als Verdächtige festgenommen worden.

Der Indonesische Ulema-Rat, der führende Körper islamischer Gelehrter des Landes, rief die Muslime dazu auf, ruhig zu bleiben und keine Revange zu verüben.

Am 6. Mai sagte der Ratsvorsitzende Muhammad Cholil Nafis, dass die Polzei mit den Tätern nach dem Gesetz verfahren solle. Er rufe die Muslime dazu auf, ruhig zu bleiben und sich von diesem Vorfall nicht provozieren zu lassen.

Pater Antonius Benny Susetyo, ein Mitglied einer präsidentalen Einheit, die für kommunale Toleranz wirbt, begrüßte es, dass die Polizei die Täter so schnell verhaftet hatte und eine mögliche Anarchie über diesen Vorfall verhindert hätte.

Der Priester sagte, dass man mit solchen beleidigenden Taten richtig umgehen müsse, um Konflikte zu verhindern, die Einheit und Harmonie zerstören.

Pater Susetyo sagte UCA News, dass mit allen Blasphemiefällen gerecht verfahren warden solle. „Lassen Sie diesen Fall nicht in einen Konflikt ausarten, der die Einheit unter Leuten schadet und die Nation zerstört.“

Der Priester sagte, dass die Menschen aller Religionen sich einander respektieren sollen, um Blasphemie vorzubeugen und bestand darauf, dass das Gesetz seinen Lauf nehmen solle, um mit den Tätern zu verfahren.

In der letzten Zeit traten in Indonesien einigen Serien von Blasphemie auf.

Am 9. April hatte ein Gericht in West-Java den christlichen YouTuber Muhammad Kace zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Kace, ein Muslim, der zum Christentum übergetreten war, war verklagt worden, weil er den Islam und den Propheten Mohammad (s.) auf einem Video, dass auf YouTube gepostet worden war, beleidigt hatte.

Die Polizei verfolgt auch den christlichen Pfarrer Abraham Ben Moses, der der Blasphemie beschuldigt worden war, nachdem er den Minister für religiöse Angelegenheiten, Yaqut Cholil Qoumas dazu gedrängt hatte, 300 Verse aus dem Koran zu entfernen.

Moses, 57 Jahre alt, war Berichten zufolge in die USA geflohen, um nicht verhaftet zu werden.

 

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