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Japaische Muslime: Gedenken an Abdurresid Ibrahim

16:12 - August 19, 2022
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TEHERAN (IQNA) – Abudurresid Ibrahim war ein turko-tatarischer Reisender, der für seine Versuche, den Islam in die japanische Gesellschaft einzuführen, bekannt wurde.

Am Mittwoch wurde in einer Gedenkfeier des 78. Todestages Abdurresid Ibrahims gedacht. Das berichtete Anadolou Agency.

Ibrahim kam im Jahr 1900 in Japan an, nachdem er durch Asien gereist war und veröffentlichte eine zweibändige Abhandlung unter dem Titel: „Die Welt des Islams“.

Er beobachtete die sozio-ökonomische Situation seiner ihn umgebenden Gemeinde und predigte ihnen den Islam. Er rief zu diesem Zweck auch eine Vereinigung ins Leben.

Selbst 78 Jahren nach seinem Tod bleibt er die vereinende Kraft der muslimischen Gemeinden in Japan.

Ibrahim wurde 1857 in Omsk (Sibirien) in eine turko-tatarische Familie geboren und begann seine Erziehung mit sieben Jahren in einer Madrese.

Er reiste nach Istanbul, um seine Erziehung fortzusetzten und kam 1884, nachdem er vier Jahre lang in Medina Islamwissenschaften studiert hatte, zurück.

Nachdem er Intellektuelle wie Ahmed Vefik Pascha und Muallim Naci getroffen hatte, schrieb er Artikel für die Zeitschrift Umran unter dem Titel „Die Zukunft der Muslime in Russland“.

Ibrahim, der 1896 nach Europa gereist war und die Probleme, welche die Muslime in Russland hatten, erklärt hatte, verließ Istanbul im Jahr 1897 und besuchte Palästina, Hejaz und Ägypten.

Danach reiste er nach Italien, Österreich, Frankreich, Bulgarien, Jugoslawien und Westrussland, bevor er Japan über den Kaukasus und Sibirien erreicht hatte.

Der Sieg Japans im russisch-japanischen Krieg von 1904-1905 hatte auch für die muslimische Gesellschaft unter russischer Herrschaft Folgen.

In Tokio, wo Ibrahim lebte, predigte er verschiedenen japanischen Staatsmännern den Islam, indem er Beziehungen zu der königlichen Familie herstellte.

Er gründete die „Ajia Gikai“-Gesellschaft, um den Islam in Japan zu verbreiten und versuchte in Tokio eine Moschee zu gründen.

Nachdem Ottoman Sultan Abdulhamid II abgesetzt worden war, schob er seinen Wunsch, eine Moschee in Tokio zu bauen, auf und reiste 1909 nach Korea.

Er kehrte 1910 nach Istanbul zurück und berichtete den Ottomanen über Japan.

Ibrahim, der in der Provinz Konja während der frühen Jahre der Türkei gelebt hatte, fing nach seinem einsamen Leben, das er dort gführt hatte, wieder zu reisen an. Nachdem er 1933 nach Japan zurückkam, fing er 1934 eine Moschee, die heute in der Hauptstadt als die Tokio Moschee bekannt ist, zu bauen an.

Die Moschee, welche 1938 fertiggebaut worden war, hatte eine üppige Dachkonstruktion im japanischen Stil. Ibrahim war zum ersten Imam (Vorbeter) dieser Moschee ernannt worden.

Die Tokio Moschee, die spirituelle Legende Ibrahims, der vor 78 Jahren am 17. August 1944 gestorben war, steht für die Harmonie und Einheit der islamischen Gesellschaften Japans.

An seinem Geburtstag und Todestag gedenken die muslimischen Gemeinschaften des Reisenden, der auf dem Tama-Friedhof in Tokio begraben liegt.

 

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