IQNA

Beschwerde einer muslimischen Schülerin bei den Vereinten Nationen über religiöse Diskriminierung in Frankreich

10:27 - September 24, 2023
Nachrichten-ID: 3009091
Lyon (IQNA)- Eine französische muslimische Schülerin, die von den Schulbehörden wegen des Tragens eines langen Kleides von der Schule geworfen wurde, beschwerte sich bei den Vereinten Nationen über religiöse Diskriminierung der Muslime des Landes.

Laut IQNA unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Anadolu reuchte eine muslimische Schülerin in Frankreich, die wegen des Tragens eines Kimonos (japanischer langer Rock) von der Schule ausgeschlossen wurde, eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen wegen religiöser Diskriminierung ein.

Die Kontroverse über die Haltung der französischen Regierung gegen das islamische Kopftuch in Schulen geht weiter und viele Schüler geraten in Schwierigkeiten, weil sie locker sitzende Kleidung tragen.

Das 15-jährige Mädchen  aus Lyon/Frankreich reichte eine Beschwerde bei dem UN-Sonderberichterstatter für zeitgenössische Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Intoleranz Ashwini K.P. ein wegen Diskriminierung, der sie aufgrund ihrer Religion ausgesetzt war. Schulbeamte schickten dieses muslimische Mädchen am 5. September nach Hause, weil es einen Kimono trug.

Ihre Beschwerde wurde über ihren Anwalt Nabil Boudi an die Vereinten Nationen weitergeleitet. Die Klägerin kritisierte das vom französischen Bildungsminister Gabriel Atal angekündigte Abaya-Verbot und sagte, dass die französische Regierung nicht die notwendigen Schritte unternahm, um alle Formen der Diskriminierung von Frauen zu verhindern. Zuvor erstatte diese Schülerin bei der Staatsanwaltschaft in Lyon Anzeige wegen religiöser Diskriminierung erstattet.

Anfang dieses Monats bestätigte der Staatsrat das Abaya-Verbot in Schulen und erklärte es für legal. Das Gerichtsurteil kam, nachdem der Anwalt für muslimische Rechte, Vincent Barnhart, beim Staatsrat Berufung eingelegt hatte, um das Abaya-Verbot aufzuheben, das seiner Meinung nach mehrere Grundfreiheiten verletzt.

Der umstrittene Schritt löste eine Gegenreaktion gegen die Regierung aus, die in den letzten Jahren dafür kritisiert wurde dass sie Muslime mit Äußerungen und politischen Maßnahmen ins Visier nahm darunter Angriffe auf Moscheen und Wohltätigkeitsorganisationen sowie ein „Anti-Separatismus“-Gesetz, das der muslimischen Gemeinschaft weitreichende Beschränkungen auferlegt.

Frankreich, das die größte muslimische Minderheit in Europa hat, verbietet seit 2004 den islamischen Schleier an öffentlichen Schulen. Der Plan, die Abaya an französischen Schulen zu verbieten, sorgte vor allem in sozialen Netzwerken für große Kontroversen. Unterdessen erklärte der Bildungsminister dieses Landes, dass das Tragen einer Abaya in den Schulen dieses Landes gegen die Grundsätze des Säkularismus verstoße.

 

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